Donnerstag, 28. November 2019

#Београд

„Belgrad. Wenn Belgrad gezogen wird, da will ich hin.“

Das waren meine Worte vor der Auslosung zur diesjährigen CL-Saison, auf die viel gestellte Frage, wo ich denn in dieser Jubiläums-Saison denn hinfliegen werde. Denn immerhin jährt sich mein Göteborg-Trip im März 2020 zum 25. Mal.

Warum ausgerechnet Belgrad? Hm. Da war ich noch nicht. Dann ist da noch die schlechte Erinnerung an 1991 mit dem Augenthalerschen Eigentor. Ansonsten weiß ich es auch nicht so genau. Erst recht nicht nach den zahlreichen Sicherheitshinweisen vor Reisebeginn. Von wegen ist gefährlich und so. Nun ja, die Hooligan-Szene ist nicht ganz ohne. Und nen Kampfpanzer haben die vors Stadion gestellt. Musste auch erstmal drauf kommen....





Als wir uns unter Polizeischutz im Buskonvoi dem Stadion näherten, konnte ich den außergewöhnlichen Reiz spüren. Das Stadion hat noch Seele, nicht so wie der neumodische Einheitsarendnscheiß. Das Marakana ist noch richtig Oldschool. So mit echten Flutlichtmasten und Dixi-Klos hinter dem Block. So etwas kriegt man ja selten noch.

Der Gästeblock war gut gefüllt, es kam sehr viel Liedgut zum Einsatz, was auch 1995 schon gesungen wurde. Und auch das Durchschnittsalter sollte so wie damals gelegen haben. Bedeutet im Umkehrschluß, dass ich inzwischen nicht mehr zu jüngeren Generation gezählt werden kann. Ein wenig bereitet mir unser Fannachwuchs große Sorgen:

Pyros zünden wie die Großen aber nicht mal Sforza kennen, dessen Rauswurf ich weiterhin nach jedem Tor fordere. Ich habe Angst, dass diese schöne Tradition irgendwann in Vergessenheit geraten könnte....

Das Spiel selbst war eher langweilig (wie übrigens auch die Stadt, deren Sehenswürdigkeitwn locker in einem Tag abgearbeitet werden können und auf die ich hier nicht weiter eingehen werde) Dass wir gewinnen würden, war erwartbar, auch die krasse Überlegenheit. Und auch von Hexenkessel Seiten der RS-Ultras war auch höchstens temporär etwas zu merken. Sehr gelungen aber deren Choreo vor dem Spiel, auch wenn ich nicht zu sagen vermag, wessen Konterfei da auf die Tribüne gezaubert wurde.

Nicht minder beeindruckend, dass die Tribüne noch minutenlang die RS-Spieler gefeiert hat. Und zwar vollständig. Und das nach nem 0:6 daheim. Respekt.

Ob es die 80-minütige Blocksperre jetzt wirklich gebraucht hätte? Gehört aber wohl genauso dazu, um von der besonderen Europapokal-Auswärts-Atmosphäre zu sprechen.