Mittwoch, 17. Dezember 2014

Katsche in Australia

Yieha. Ein Jugendtraum wird war. Katsche in Australien. Aus jedem Stück gegossenem Blei und aus jeder handvoll geworfenenen Reis' hat er ein Kangaroo gelesen. Nun, nach 20 Jahren angesparten vermögenswirksamen Leistungen wars soweit. Katsche hat's gebucht








Los gehts am Samstag, 13.12.2014.
Hannover via Frankfurt via Singapore to Melbourne steht auf dem Reiseplan. Und alles ganz eng getaktet. Kaum Luft für Verspätungen. Und schon in Hannover meinte das Aboriginie-Volluntier einen 30-minütigen verspäteten Abflug einzubauen. Mir egal. Den Frankfurter Flughafen und die langen Wege kenne ich ja (siehe Rückflug aus Rom vor ein paar Wochen erst....) Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Gepäck auch mit umgestiegen ist, möchte ich mal als äußerst gering beziffern. Gut dass ich mich an Onkel Bindis Empfehlung gehalten haben und einen frischen Schlüppi ins Handgepäck gepackt hab :-)

Nach der Pünktlichen Landung hat sich meine Vermutung bestätigt: Ich bin erneut schneller geflogen als mein Koffer. Netter Zug von Singapore Airlines: 150 AUD bar auf Tatze, was in messbarer Währung rund 50 Dosen a  0,375l "Melbourne Bitter" entspricht. Bei diesen Bierpreisen müsste jede Sorte den Namen "Bitter" tragen. Trinkbar ist's aber allemal

Der Montag (15.12.) stand erstmal im Zeichen "einfach da sein". Melbourne selber verfügt mMn über keine wirklichen Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss. Ganz nett ist aber der Ausblick vom Eureka Skydeck 88, dem höchsten Aussichtsturm der Südhalbkugel. Einen Abstecher kann man noch einstreuen in die Docklands. Die Stadt kann man ganz prima zu Fuß und mit der kostenlosen City Circle Tram abarbeiten.

Am Dienstag und Mittwoch folgten zwei absolute Highlights, zunächst am Dienstag die Tour nach Phillip Island, hauptsächlich wegen der abschließenden Pinguin-Parade. Irgendwie schon geil, so einem Haufen kleiner Vögel beim am Land-Gehen zuzuschauen. Jedem sei an dieser Stelle die Pinguin-PLUS Variante bei der Buchung empfohlen. Dann watscheln die Viecher ca. einen Meter an Dir vorbei. Fotografieren ist strengstens verboten und das Einhalten des Verbotes wird noch strenger von den Rangern/Rangerinnen auch überwacht. Nicht, dass ich es versucht hätte, aber warum jetzt das Telefonieren von Ostasiaten die Tiere weniger stört als ein Foto ohne Blitz und ohne Kamera-Klick konnte mir Rangerin Maddy auch nicht erklären. Nun gut.

Nach einer kurzen Nacht folgte am Mittwoch die Tour auf der Great Ocean Road im Westen von Melbourne. Äußerst angenehm war die Gruppengröße von lediglich 6 Personen inkl. deutscher Reiseleitung. Das muß man Australien ja lassen, schöne Gegenden hat's ja schon. So den Küstenstreifen bis hin zu den 12 Aposteln, einzelner aus dem Kliff gespülten Steingruppen. Dem geneigten Sylt-Freund sei gesagt, dass dieser Anblick durchaus einem Vergleich mit dem Roten Kliff zwischen Kampen und Wenningstedt standhält. Wobei ich an dieser Stelle unbedingt erwähnen möchte, dass ein (Bade-)urlaub auf Sylt grundsätzlich unvergleichbar ist

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Die folgenden Tage gestalteten sich wenig spektakulär. Am Donnerstag regnete es in Melbourne, sodaß ich nur kurz über den Victoria Market und durchs Melbourne Museum gezogen bin. Eine Kneipentour ist mir in Australien einfach zu teuer.....

Am Freitag stand dann der Weiterflug nach Adelaide an. Die eine Stunde Qantas kann man auch mit sehr wenig Beinfreiheit überstehen. Immerhin gabs ein (wenn auch nicht leckeres) Essen an Bord. 

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In Adelaide stand im Mittelpunkt derTagesausflug nach Kangeroo Island, ungefähr 1,5 Busstunden und eine Fährstunde von Adelaide entfernt. Gezeigt wurden uns auf der Tour die Highlights dieser Insel wie Seal Bay (mit Seelöwen am Strand), Koalawalk (mit Koalas, logisch; aber auch Kängurus) und vor allem 
Admirals Arch und Remarkable Rocks. Wunderschöne Natur, geformt aus Vulkanausbrüchen und dem Meer.

Am Tag zuvor schaute ich noch in Hahndorf und in Glenelg vorbei. Hahndorf zeigte deutlichen deutschen Einfluß mit einer Art Hofbräuhaus (inkl. Haxe, Sauerkraut, Hofbräu-Bier), einem Café, in dem es u.a. Schwarzwälder Kirschtorte ud Bienenstich (sehr lecker übrigens) gab, sowie Deutschen (Souvenir)läden mit Maßkrügen und Knorr-Tütensuppen......

Glenelg ist ein recht schöner Stadtteil von Adelaide mit Badestrand und vielen (teuren) Kneipenund Restaurants.

Erwähnenswert an Adelaide ist noch die Fußgängerzone "Rundle Mall" mit lustigen Skulpturen. Ähnlich wie in Celle ist hier abends ab 18 Uhr aber auch nüscht mehr los. Selbst Maccas und Hungry Jacks (Burger King in Australien) haben dann schon dicht. 

Die Reiseleiterin auf der Great Ocean Tour meinte ja bereits: "Adelaide ist schön, wenn man sich mal richtig langweilen möchte". Also änderte ich flux meinen Reiseplan und reiste einen Tag früher als geplant weiter nach Alice Springs. Denn wenn schon ein Tag Langeweile, dann aber bitte mit Pool ;-)

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Und den Pool den braucht's auch dringend in A.Sp! 40 Grad beim Aussteigen aus dem Flieger. Das nenn ich mal amtlich. Die Innenstadt hat auch nicht so wahnsinnig viel zu bieten. lohnenswert sind hier ein Aufstieg auf den Anzac Hill, von dem aus man einen prima Überblick über A.Sp und Umgebung bekommt. Zudem ist die Ausstellung zum Royal Flying Doctor Service sehr interessant. Abends sollte man sich auch nicht unbedingt (alleine) dort bewegen. A.Sp gilt als nicht ganz ungefährlich, wenns dunkel ist. Schreibt zumindest das Auswärtige Amt.

A.Sp sollte mithin aber auch nur als Ausgangspunkt für die dreitägige Tour durchs Rote Zentrum dienen. Am Heiligen Abend ging's morgens um sieben los Richtung Ayers Rock, das wir am frühen Nachmittag erreichten. Abends gabs vor dem Sonnenuntergang direkt am Uluru (dem bekannten Roten Felsen) noch eine Wanderung am Kata Tjuta. Recht beindruckende Landschaft und alles in Roter Sandwüste in der nur vereinzelt mal ein paar Bäume stehen. Zum Heiligen Abend gönnte ich mir noch ein vom Reiseveranstalter für schlappe 125 AUD organisiertes Weihnachtsbarbecue unter klarem Sternenhimmel. Im Hotel wärs aber auch nicht günstiger gewesen. Immerhin hab ich soviel Kangaroo in mich reingestopft, wie mit aller Macht reinging ;-)

In aller Frühe am Ersten Weihnachtstag ging's dann vom Hotel wieder zum Uluru, diesmal zum Sonnenaufgang und einer Fahrt und Wanderung an die Heiligen Stellen, die auch nicht fotografiert werden durften. 

Nachmittags hieß es wieder im Bus Platz nehmen zur Weiterfahrt zum Kings Canyon, der dann am Zweiten Weihnachtstag erwandert werden sollte, bevor es danach zurück nach A.Sp ging. Unterwegs habe ich dann erneut kulinarisches Neuland betreten. Kamel. Als Burger. War in Ordung. Und allemal besser als Haggis.

Mit dem Weiterflug nach Cairns an die Ostküste wartet dann ab Samstag, 27.12. ein völlig anderes Landschaftsbild auf mich.

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Cairns liegt an der Ostküste ziemlich in Äquatornähe. Von den klimatischen Bedingungen erinnert mich das doch schon sehr an Mexico. Heiß, hohe Luftfeuchtigkeit, schwül. Tropenlage eben. Und hier liegt ungefähr 70km vor der Küste das Great Barrier Reef. Klar, dass ich dort für einen Tag mal hinmusste. Da gibt es eine Plattform, betrieben von einem Touristikdienstleister. Von dieser Plattform aus kann man dann für rund 5 Stunden tauchen, schnorcheln, Glasbodenboot fahren, essen, trinken und einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen. Nachdem ich im Glasbodenboot denn auch Haie gesehen habe war das Thema schnorcheln für mich auch erledigt ;-) Die Viecher sollen zwar den Menschen gegenüber friedliche Artgenossen sein. Hauptsache, die erinnern sich dann auch daran, wenn sie mir gegenüberschwimmen....

Einen Tag später ging's dann mit der Seilbahn über den Regenwald und mit einer alten Eisenbahn wieder zurück nach Cairns. Hier hätte ich es sicher auch noch einen Tag länger ausgehalten. Wenn jemand eine ähnliche Tour plant - Lasst Adelaide bleiben. Kangaroo Island (Ausflug startete von Adeleide) hat einen eigenen Airport, morgens hin, abends weiter. Müsste reichen. Dafür bieten sich dann zusätzliche Tage in Cairns an.

Am Dienstag, 30.12. ging's aber schon weiter nach Surfers Paradise, pünktlich zum Jahreswechsel also. Surfers Paradise hat zu bieten: Strand, Strand, Kneipe, Kneipe, Strand und Kneipe. Und dazu ganz viel Sonne, Sonne, Sonne. Cool drauf sind auch die MeterMaids, die abgelaufene Parkuhren nachfüttern, damit die Strandlieger keine Strafzettel bekommen.... Und sehen lassen können sich die Mädels auch ;-)

Geile Erfindung: Bereits um 20 Uhr gibts schon ein Feuerwerk am Strand, damit die ganze Familie was davon hat. Umso geiler, da es pünktlich um zwölf regnete, mit fließendem Übergang in ein fulminantes Gewitter.

Am Samstag, 3.1.2015 stand dann die Weiterreise nach Sydney, meiner letzten Etappe dieser Reise, an. Den Aufenthalt hier habe ich gesplittet: 6 Tage Stadt- und vier Tage Strandhotel. Der freundliche Chaffeur von Hotel bis Bahnhof erkundigte sich denn auch nach meiner bisherigen Reiseroute und kommentierte: Es gibt nur ganz wenige Gäste, die auch Adelaide in ihren Trip einbauen. Da hammas mal wieder......


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Sydney.
Sydney ist eine verdammt große Stadt. Über 4 Mio Einwohner. Puh. Von meinem Hotel aus konnte ich die Sehenswürdigkeiten der Stadt aber ganz gut zu Fuß, Bahn und Fähre erreichen. 

Meine ersten Anlaufpunkte waren -klar- Harbour Bridge und Opera House. Aus dem "Ich schau einfach mal" wurde schnell ein Walk von insgesamt geschätzten 10km durch Sydney zur Oper, über die Brücke bis zu einem prima Panorama-Aussichtspunkt und wieder zurück. Das Ganze bei über 30 Grad. Doppel-Puh.

Am Montag, 05.01., stand dann der letzte Ausflug an. Es ging in die Blue Mountains. Zu sehen gabs Dank dichten Nebels aber: Nix. Schade. Wäre bestimmt schön gewesen.

Einen Tag später verdiente ich mir meinen Länderpunkt "Australien" in einem unfassbar schlechten Fußball-Spiel zwischen den Western Sydney Wanderers und Melbourne Victory (1:2). Noch unfassbarer, dass eine Truppe wie WSW in diesem Jahr bei der Klub-WM mitkicken durfte. Noch viel unfassbarer, dass diese Truppe im Vorjahr die AFC-Champions-League gewonnen hat. Und keiner weiß warum. Unfassbar.

Vorbeigeschaut habe ich in Sydney zudem noch bei Madame Tussaud's, im SeaLife Aquarium dem Aussichtsturm Sydney Eye (traumhafter Überblick über Sydney und Umland) und im Zoo. Dieser kann weniger mit seinen Tieren überzeugen als vielmehr durch einen fantastischen Ausblick auf Oper, Harbour Bridge und Skyline der Stadt.

Schlußendlich bezog ich in Manly (15km vom CBD entfernt) Quartier, um mit ein paar Tagen Strandurlaub den Urlaub abzurunden. Leider spielte dafür das Wetter nicht mit, sodass es hier nur zu kurzen Sprüngen ins Wasser reichte und ich mich mehr im Hotel und in der Fußgängerzone aufhielt als am Beach. Schade, aber nicht zu ändern. Während des Urlaubs bekam ich mit, dass die Asienmeisterschaft im Fußball in Australien stattfand und während meiner Manly-Zeit ein Spiel im Olympiastadion von 2000 stieg. Klar dass ich die Chance ergriff und mir eine Karte für Usbekistan - Nordkorea besorgte. Den VVK hätt's dafür nicht gebraucht. Bei einer Kapazität von über 80.000 Sitzen gabs für alle 12.000 Zuschauern genügend Platz, beim einsetzenden, sintflutartigen Regen aus dem nichüberdachten Unterrang in die überdachten Regionen umzuziehen.

Am Dienstag, 13.01., war die Zeit dann für den Rückflug gekommen. Um elf Uhr Ortszeit Sydney verließ ich das Hotel. Um kurz vor elf Uhr am Mittwoch Ortszeit Unterlüß fiel ich auf meine Couch. Gesamte Reisedauer somit rund 34 Stunden, reine Flugdauer knapp unter 24 Stunden. Puh. Und wenn auf diesem Flug die Stewardessen vom Piloten wegen bevorstehender kleinerer Turbulenzen aufgefordert werden, sich zu ihrer Sicherheit hinzusetzen und anzuschnallen, kann einem zunächst schon anders werden. Alles in allem wars dann aber doch eher harmlos und das Schlimmste waren die schmerzenden Pobacken vom vielen Sitzen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir der Trip einen wahnsinnigen Spaß gemacht hat. Mit dem Wissen von heute würde ich die Planung lediglich in kleinen Teilen anders gestalten, vielleicht Tasmanien statt Adelaide einbauen.

Und wenn ich per Fingerschnipp an genau eine Stelle gebeamt werden könnte, um sie mir noch einmal anschauen zu können, dann würde ich den Uluru wählen. Dieser Berg und seine Umgebung sind es, die Australien für mich einzigartig machen.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Veni - Vidi - Vici

Als alter Lateiner durfte ich bereits anno 1993 Auf unserer Kursfahrt auf den Spuren des Julius Caesar wandeln. Nun 21 Jahre später war mir Fortuna Hold, als sie mir für das CL Gruppenspiel eine Karte für den AS Rom gg den FC Bayern zuteilte.

Der Montag als Anreisetag zog sich leider etwas länger als geplant, sodass für Kultur keine Zeit mehr zur Verfügung stand. Aber das Bierchen auf der Spanischen Treppe durfte wie damals nicht fehlen.



Dieses holte ich dann am Dienstag nach. Ich begnügte mich dann mit einem schnellen Pflichtprogramm zum Auffrischen der Erinnerungen von damals.

Forum Romanum, Palatin, Kolosseum (nur von außen), Petersplatz (ohne Petersdom), Engelsburg (von außen), Fontana di Trevi (ohne Wasser dafür mit Bauzaun und Gerüsten kaum erkennbar und Geld darf man auch nicht mehr reinwerfen....). Das ist ein Programm für mindestens zwei volle Tage und nicht für das Aufwärmen vor einem Fußball-Spiel.



Dass das Spiel der Roma gg den FCB zu einem echten Highlight der Tour werden sollte, konnte ich bei der Buchung noch keinesfalls erahnen. Sette a Uno für den FC Bayern lautete das Endergebnis.
S I E B E N zu E I N S. In der Champions League. Auswärts. In Italien, dem Land des Catenaccio. Der höchste Auswärtssieg im Europapokal unserer bisherigen Vereinsgeschichte. Und das nur ein paarTage nach dem 6:0 gg Werder Bremen. 13 Bayern-Tore in 4 Tagen habe ich sonst in der ganzen Saison nicht geschafft ;-)



Den Altmeister Totti aus dem Spiel genommen, zerlegten unsere Gallier um Lahm und Müller die Römer wie einst Asterix und Obelix.

Leider gab es aber im Umfeld des Spiels einige Aspekte, die mir irgendwann auch mal nachhaltig den Spaß an solchen Fahrten nehmen könnten. DasSpiel wurde offensichtlich als Hochsicherheitsspiel eingestuft. Jedenfalls wurden die BayernFans vor dem Spiel durch die Carabinieri im Gänsemarsch und auf Umwegen zum Stadion geleitet. Nach dem Spiel gabs eine Blocksperre für die Bayern-Fans von mehr als eine Stunde. Das hatte dann zwangsläufig zur Folge, dass man auch nicht mehr mit der Metro sein Hotel erreichen konnte. Und da der Nachtbus nur im 30- Minuten-Takt fährt, erreichte ich erst um 2:17 Uhr nachts mein Hotel. Gut dass ich morgens länger liegen bleiben konnte....

Blocksperren für Gästefans sind üblich im Europacup. Aber in der hier gezeigten Form habe ich sie noch nicht erlebt. Mit Schuld daran sind sicher auch so lustige Gestalten wie die Typen der Gruppe "Asoziale Würzburger" dieüber 90 Minuten nichts anderes zu tun hatten, als die Romanisti zu provozieren und aufs übelste zu beleidigen. Ganz ehrlich, wenn die welche aufs Maul bekommen hätten, hätte ich noch nen Foto gemacht und Beifall gespendet.

Da ich diese Zeilen tippe, sitze ich mit erheblicher Verspätung gerade in meinem Flieger zurück nach Deutschland. Ob ich meinen Anschluß von Frankfurt nach Hannover erreiche, ist derzeit noch ungewiss.

Update1:
Sitze tatsächlich auf der letzten Rille im Anschlußflieger.
Meine kühne Prognose: Mein Köfferchen dürfte es nicht geschafft haben. DAS wäre endlich mal was Neues im Bahn- und Flugtheater. Aber die charmanten Saftschubsen versuchen es zu klären, damit ich in Hannover nicht noch unnütz warten brauche.

Update 2:
Das Köfferchen hat's in der Tat nicht geschafft. Aber ich könne mich glücklich schätzen, dass es überhaupt in Deutschland angekommen sei........

Das Volluntier hat einen Namen

Seit dem Tag vor der Tour mit 'den Jungs' Thomas & Patrick kenne ich jetzt endlich auch den Namen des VollUntiers, welches mich regelmäßig auf meinen Fußball-Touren begleitet: Claus Weselsky, Chef der Lokführergesellschaft GDL, hat zum Bestreiken unserer Züge aufgerufen.

In einer Art Panikkauf hat Katsche noch drei Flüge für nen Schweinegeld gebucht um die Tour und gebuchten Hotels und Karten nicht in den Wind schießen zu müssen. Schließlich gehts hier auch um das Einlösen von Patty's Geburtstagsgeschenk. Alles in allem aber sehr nervige Startbedingungen für unsere Tour, die also mit nem fetten Loch in der Reisekasse begann. Wenn jemand den Herrn Weselsky treffen sollte, dann richte man ihm einen schönen Gruß aus, der die Worte "gehackt legen können" beinhaltet!

Wir haben uns dann aber gesagt. Wir machen jetzt das Beste draus und starten durch.

Thomas wollte schon immer gerne in den Biergarten am Chinesischen Turm. Bei bestem Wetter bot dieser auch einen perfekten Ort für Haxe und Bier vor dem Spiel.



Das Spiel selber verlief trotz einem 6:0 viel langweiliger als das Ergebnis vermuten lässt. Gegen hoffnungslos unterlegene Bremer brauchte es nicht mal ne starke Leistung um den nie gefährdeten Heimsieg über die Zeit zu bringen. Später in der Sportschau hieß es dann, dass Bremen das erste Team in sechstausendundx Spielen Bundesliga ohne zählbaren Torschuß war. Die Südkurve wusste mit altbekannten Liedern über grüne, stinkende Fische zu beeindrucken. Was zur Hölle aber der Drewssche Schlager "Keine Panik auf der Titanic" in einem BuLi-Stadion zu suchen hat, fragte ich mich vergeblich. Immerhin blieb uns Helene F. erspart.



Am Sonntag galt es mangels Altivitätendrang lediglich die Zeit bis zum Rückflug am späten Nachmittag zu überbrücken, was uns im Biergarten des Hofbräuhauses auch gut gelungen ist.

Und frei nach dem Motto "Nach dem Sieg ist vor dem Sieg" freue ich mich jetzt auf das nächste Kräftemessen am Dienstag in der Champions-League. In der Ewigen Stadt. Rom. Gegen den AS Roma. Dem ersten echten Gegner, wie es die Presse mal wieder zu behaupten versucht.

Samstag, 24. Mai 2014

Una Cerveza con Katsche

Heute erwischen wir Katsche zum Saison-Abschluß-Interview auf seiner Dachterassen. Es ist der Tag des CL-Finales 2014 und Katsche sitzt entspannt mit einem Bierchen in der Sonne.



Hola, Senor Katsche! So tiefenentspannt an einem Finaltag der CL haben wir Dich lange nicht erlebt.
Servus. Ja ich weiß auch noch gar nicht mehr so richtig wie das geht - mal ganz entspannt ein Finale ohne Bayern-Beteiligung zu schauen. In den letzten beiden Jahren war ich jedenfalls deutlich angespannter und äußerst nervös.

Bist Du immer noch niedergeschlagen, dass es heuer nicht gereicht hat?
Nein, nicht wirklich. Nach dem grandiosen letzten Jahr wäre ich diesmal sogar mit der Meisterschaft allein vollauf zufrieden gewesen. Und mal ganz ehrlich: Gegen Real Madrid im Halbfinale auszuscheiden, das kann durchaus auch mal passieren.

Wer soll das Spiel heute Abend gewinnen?
Das ist mir im Prinzip egal. Ich habe gg beiden Mannschaften nichts. Wäre Chelsea im Finale, wäre mir Real deutlich lieber gewesen. Das Playstation-Orakel von heute nachmittag sagt übrigens ein 2:1 für Real voraus.

Gegen Madrid warst Du bei beiden Spielen live dabei.
Ja, da habe ich mal wieder richtig Losglück gehabt. Der Trip nach Madrid war sicher auch der absolute Höhepunkt der Saison. Real gegen Bayern im Bernabeu. Viel mehr geht nicht. Wenn 4.000 Fans gleichzeitig im Gästeblock am springen und schreien sind und die Tribüne wackelt - einfach unvergleichbare Augenblicke.
Das Rückspiel hingegen lief blöd. Wir sind verdient ausgeschieden. Joachim und ich sind tatsächlich nach 70 Minuten schon gegangen. Und was soll ich sagen ? Die U-Bahn war da schon brechend voll !!

Damit hast Du Deine persönliche Stadion-Saison tatsächlich mit einer Packung beendet...
Ja. Für das direkt anschließende BuLi - Spiel in Hamburg hatte ich zwar noch ne Karte. Das Spiel habe ich mir dann aber geschenkt. Die Luft war einfach raus.

Einen versöhnlichen Abschluß gabs dann aber ja noch mit dem DFB-Pokal.
Stimmt. Vor allem war das ein Spiel, in welches ich aufgrund der aktuellen Form beider Mannschaften sowie der Verletztenliste beim FC Bayern überhaupt keine großen Erwartungen hatte. Umso schöner war der Erfolg.

Wäre es ohne diesen Pokal eine verlorene Saison für Dich gewesen?
Ganz klares NEIN !
Nach dem Triple holten wir schließlich den Europäischen Supercup das erste Mal an die Säbener. Es folgte der Sieg bei der Klub-WM, die früheste Meisterschaft ever, zum zweiten Mal in Folge ein fernglasweiter Vorsprung in der Bundesliga. Und am Ende schreibt der Boulevard, dass Bayern nur mit dem Pokalsieg die Saison noch gerade so gerettet hat...

Das muss man sich mal reinziehen: Dortmund spricht nach Vize-Meisterschaft, Vize-Pokalsieg und Aus im Viertelfinale in der CL von einer übererfüllten Saison. Und wir müssen uns für eine verpasste Triple-Verteidigung rechtfertigen ? Schönen Dank auch, Freunde der Sonne.

Aber den Pokal habt Ihr doch nur wegen eines geklauten Tores gewonnen.
Sagen die Dortmunder. Aber zu denen habe ich ja eh eine ganz spezielle Meinung. Klar kann man im Standbild annehmen, dass der Ball drin gewesen sein könnte. Aber dann wären immer noch 25 Minuten zu spielen gewesen. Also Ende dieser Diskussion. Was mich persönlich högst amüsiert hat ist natürlich, dass ausgerechnet Robben das 1:0 nach Fehlern von ausgerechnet Weidenkasper und Großkotz geschossen hat. Genauso amüsant, dass der Wembley-Stachel noch sehr sehr tief bei einigen Borussen sitzt, wenn da nach dem Spiel immer noch über Wembley in den Interviews gesprochen wird....

Und dann läuft auch noch Lewandowski zu Euch über.
Der mich persönlich in den Spielen gegen uns aber absolut nicht überzeugen konnte. Warten wir es halt ab. Auch Mandzu hielt ich für einen Fehleinkauf. Gerne irre ich mich wieder.

Bist Du traurig, dass der HSV den Klassenerhalt noch gepackt hat?
Da ich für Fürth keinerlei Sympathie habe, stört mich deren Nichtaufstieg recht wenig. Auch gegen den HSV habe ich an sich nichts, auch wenn der Verein mit gerade mal 27 Punkten eigentlich den Abstieg verdient gehabt hätte. Es gibt da eine handvoll Fans, denen ich aber recht herzlich gratuliert hätte, dass Ihnen in der nächsten Zeit der Scheiß-FC Bayern erspart bleibt....

An Spielen hast Du diesmal erneut weniger als im Vorjahr mitgenommen.
Diesmal waren es tatsächlich nur 11 Spiele. Denn es hat sich bei mir so ein bisschen entwickelt, dass die Spiele eher nur noch schmückendes Beiwerk einer geilen Tour sind. Europapokal-auswärts macht mir rein sportlich betrachtet momentan einfach am meisten Spaß. Und ansonsten versuche ich einfach mal ein paar nette Städtereisen mit einem neuen Ground zu kombinieren. So wie in dieser Saison Edinburgh/Glasgow, Barcelona, Köln und Moskau als neue Stadien hinzugekommen sind. Auch die Tour mit Tobse nach Köln und Kaiserslautern war ein geiles Event, mit Peter Neururer an der Hotelbar am Abend vor dem Spiel. Oder die paar Tage bei Achim und Eva in Erding würde ich nicht mehr hergeben wollen. Ebensowenig wie den Minga-Trip mit Kai.

Im letzten Jahr hattest Du an dieser Stelle Spanien und Schottland ja schon ins Spiel gebracht.
So eine Städtetour im Herbst oder Frühling ist ja auch immer was Feines. Wobei ich aber auch sagen muss, dass es Edinburgh nicht gegeben hätte, wenn ich vorher meinen Trip nach Moskau schon geahnt hätte und Und hätte ich mit Karten für das Spiel in Madrid rechnen können, wäre Barcelona auf der Strecke geblieben. Barcelona wird mir zudem in der Nachschau negativ in Erinnerung bleiben, da ich Papa nicht mehr von der Tour berichten konnte. Leider lag er schon im Sterben, als ich zurückwar.

Wagst Du eine Prognose für die nächste Saison?
Sportlich wünsche ich mir für den FCB erneut die Meisterschaft. Dann war's auf jeden Fall ne gute Saison. Alles andere wird sich zeigen.

Und stadientechnisch?
Konkrete Pläne habe ich noch keine. Zur WM fahre ich nicht. In der CL-Vorrunde muss ich mal die Auslosung abwarten. In Europa gäbe es noch ein paar lohnenswerte Reiseziele. Bei einer Karte für Liverpool oder Benfica könnte ich wohl schwach werden. Mailand ist ja nicht dabei nächstes Jahr. Jetzt wo RB Leipzig aufgestiegen ist, könnte ich mir vorstellen, da dann auch das letzte deutsche WM-Stadion noch mit abzuhaken. Und meinen Urlaub werde ich in Australien verbringen. Da sollte es vermutlich auch mit dem einen oder anderen Spiel in Melbourne, Adelaide, Brisbane und Sydney klappen.

Donnerstag, 24. April 2014

Vamos !

Die Kartengöttin hat es mal wieder gut mit Katsche gemeint. So wies sie ihm Karten gleich für beide Halbfinalspiele in der CL gg Real Madrid zu !




Da ich Madrid an sich aber schon kenne und die Stadt auch nicht so rasend viel an Must Seen's zu bieten hat, reichte der Hinflug am Abend vor dem Spiel aber dicke aus, zumal die Aussichten auf bezahlbare Karten für Atlético gg Chelsea bei Null lagen. Das Spiel wurde aber unter anderem auch im HardRockCafe übertragen. Reichte. Mittwochs gab es per Teleferico einen kurzen Abstecher in den Casa de Campo mit wunderbarem Blick auf Spaniens Kapitale.


 



Das Spiel am Abend bestätigte dann auch meine inzwischen gefestigte Einstellung, dass mir "Europapokal auswärts" am meisten Spaß macht. Ist ganz einfach noch mal eine Steigerung zu den anderen Spielen, die inzwischen eher den Status "schmückendes Beiwerk einer geilen Tour" einnehmen. Wie in Moskau waren auch in Madrid eine ganze Masse fußballgeiler Leute unterwegs, die eben nicht nur am Granteln sind, wenns Spiel mal nicht so läuft sondern über den Schlußpfiff hinaus noch am supporten sind.

Das Spiel ließ sich eigentlich sehr gut an. Die Bayern haben es von Beginn an voll im Griff gehabt. Aber echte Chancen sollten bis zur 85. Minute ausbleiben. Madrid hat da mit seiner Kontertaktik viel mehr Torgefahr ausgestrahlt. Und so nutze Real nach einer Viertelstunde gleich den ersten Konter über CR7, Coentrao und Benzema zum Führungstreffer. Vor allem CR7 und di Maria ließen noch ein paar Hochkaräter liegen, so dass du am Ende noch glücklich sein musst, dass Du nur mit einem 0:1, das Dir aber noch alle Chancen im Rückspiel offenlässt, wieder zurück nach Hause fliegst.

Und in eben jenem Rückspiel reicht uns dann am kommenden Dienstag ein (Dortmunder) 2:0 zum Weiterkommen. In diesem Rückspiel werden Achim und Katsche alles dafür geben, dass dieses Spiel mehr wird als nur "schmückendes Beiwerk einer geilen Tour"!

Pack ma's !!