Sonntag, 15. März 2020

Katsches Begin & Katsche Begins

Servus Leute

was habe ich mich auf den heutigen Sonntag, 15.03.2020 gefreut.

Ich wollte Euch einen schönen Live-Blog aus Mailand liefern. Es war geplant, dass Tobse und ich heute zusammen einen neuen Auslandsground abarbeiten wollten. Und zwar San Siro. Fehlt uns beiden noch. Und vor allem wäre diese Wettkampfarena eine angemesse Stätte zum Jubiläums-Kick geworden.

Denn: heute vor 25 Jahren startete meine Europapokal-Auswärts-Karriere.
Wenn man es denn Karriere nennen möchte und kann. Diverse Allesfahrer dürfen durchaus für sich in Anspruch nehmen, meine Anzahl an Auswärtsfahrten in ein oder zwei Jahren abzuklappern, wo ich  nun wie gesagt ein Vierteljahrhundert für benötigt habe. Dennoch ist die Tour seinerzeit ein Meilenstein in meinem Fanleben gewesen.

Blicken wir also zurück ins Jahr 1994
Katsche, der damals noch gar nicht Katsche hieß, hat gerade sein Abitur erledigt und seine Ausbildung zum Banker gestartet. In eben jenem Jahr 1994 kehrte Kollegin Katrin von einem Auswärtsspiel in Bremen zurück mit der grandiosen Idee: "Wollen wir nach Göteborg?"

Schnell hat sich eine Reisegruppe (Ciki, Kasi, Mark, Katrin, Jens, Katsche und noch zwei Freunde von Katrin) zusammengefunden und waren Tickets gebucht und irgendeine Reisegruppe aus dem Ruhrpott ausfindig gemacht, die noch Plätze im Bus frei hatten. Also versammelten wir uns ca 24 Stunden vor dem Spiel an irgendeiner Autobahnraststätte um dort dann hoffentlich von irgendeinem Bus mitgenommen zu werden. Nach ca vier Stunden Wartezeit hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben

- Zur Erinnerung: Wir schrieben das Jahr 1994 und Handys und Kommunikation passen als Begrifflichkeit noch nicht wirklich zusammen -

rollte tatsächlich unsere Reisegruppe irgendwann ein......

Wie lang wir dann tatsächlich unterwegs waren, weiß ich gar nicht mehr genau. Nur, dass wir zwei launige Fährüberfahrten dabei hatten, ein Mitreisender in seinen Rucksack gekotzt hat und die Zeit nur noch für einmal McDonald's in Stadion-Nähe gereicht hat, bevor es dann ins Ullevi-Stadion ging.







In selbigem fand dann das Champions-League Viertelfinal-Rückspiel statt, in dem es ein 0:0 aus dem Hinspiel zu verteidigen galt. Ja, der Europapokal der Landesmeister hieß damals tatsächlich schon Champions-League. Nach gut zwanzig Minuten trat erste Ernüchterung ein,als Goalie Sven Scheuer
vom Platz gestellt und der einzige Stürmer Emil Kostadinov gegen Gospo ausgewechselt wurde. Ich kann mich dran erinnern, dass ich damals als Ziel ausgab, jetzt müssen wir auf das Elfmeterschiessen hoffen....

Aber es kam ganz anders. In Halbzeit zwei hat Bayern in der der Saiosn glaube ich die beste Halbzeit der gesamten Saison abgeliefert und ist dann durch Tore von Zickler und Nerlinger bald mit 2:0 in Führung gegangen. Auf der Tribüne Euphorie pur und jeder konnte Fangesänge anstimmen - die Schickeria gab es damals auch noch nicht... Bemerkenswert, dass „Gestern noch in Kiew“ erstmals bei diesem Spiel bekannt wurde und auch heute noch regelmäßig zum Einsatz kommt.

Nach zwei Gegentoren kurz vor dem Ende hieß es zwar noch einmal zittern, aber am Ende des Tages hat es dann doch zum Einzug ins Halbfinale gereicht.

Irgendein Blatt der Deutschen Qualitätspresse titelte treffend: In Einer Nacht zurück zur Macht.
Ich denke, dass kann man auch 25 Jahre später so stehen lassen.






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